Eisdieler - Wer macht das Eis?
Aus der Geschichte des Eises
1799 eröffnete in Hamburg mit dem Alsterpavillon die vermutlich erste Eisdiele Deutschlands, das 1928 eröffnete Eiscafé Monheim in Berlin-Wilmersdorf besteht heute noch.
Viele der Eisdielen wurden von italienischen Familien betrieben, deren Gelatieri (Eismacher) ihre Rezepte und Fertigkeiten von Generation zu Generation weitergaben.
Lange Zeit waren die Geschäfte nur in den umsatzstarken Sommermonaten geöffnet, die Winter verbrachten die Familien in Italien. Die industrielle Herstellung von Speiseeis begann in den 1930er-Jahren mit Firmen wie Langnese und Schöller.
Von Beruf: Eisdieler
Heute ist Eis ein Ganzjahresprodukt und erfreut sich sommers wie winters großer Beliebtheit. Rund zehn Jahre lang gab es in Deutschland sogar eine Ausbildung, die ganz auf den kühlen Genuss zugeschnitten war: 2008 wurde zunächst der Beruf des Speiseeisherstellers zum anerkannten Ausbildungsberuf.
Die auf zwei Jahre angelegte Lehre umfasste neben der Eisherstellung nach verschiedenen Verfahren auch betriebswirtschaftliche Aspekte sowie Verkauf und Service, außerdem die Zubereitung von Kuchen und Gebäck sowie kleinerer Speisen.
2014 wurde das Berufsbild überarbeitet. Die duale Ausbildung dauerte nun drei Jahre, legte den Schwerpunkt mehr auf gastronomische Aspekte und führte zum Abschluss als „Fachkraft für Speiseeis“.
Professionalität an der Waffel
2019 erfolgte eine erneute Anpassung, die die Qualifikation zum „Herstellen von Speiseeis und Speiseeiserzeugnissen“ (wieder) anderen Ausbildungsberufen zuordnete. Damit niemand auf sein Eis verzichten muss, beschäftigen sich heute Konditoren und Süßwarentechnologen in ihrer Ausbildung mit dem eiskalten Thema.
Verschiedene private Eisfachschulen bieten ergänzend Seminare, Workshops und Fortbildungen rund ums Eis an, der Rhein-Main Campus der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main sogar einen Fortbildungskurs mit anerkanntem Abschluss als „Geprüfter Speiseeishersteller“.
Â
TITELFOTO: © SebastianCava / stock.adobe.com